Mittwoch, 10. Juli 2019 | 20:15 Uhr
Universität Freiburg | Platz der Universität 3 | KG I | Hörsaal 1098
Vortrag
Vortragsreihe "China 360°"
China und Goethes "Weltliteratur"
Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Detering, Universität Göttingen und Prof. Dr. Yuan Tan, Huazhong University of Science and Technology
Goethes Proklamation einer anbrechenden "Weltliteratur" im Jahr 1827 steht im Zeichen Chinas. Aus literarischen Begegnungen mit der Fremdheit dieser Kultur unternimmt er erste Versuche einer eigenen dichterischen Anverwandlung. Bereits vor den "Chinesisch-deutschen Jahres- und Tageszeiten", seinem letzten großen Zyklus, entsteht so ein erster und kleinerer Zyklus von fünf Gedichten über die höfisch-aristokratische Ordnung und Liebe im chinesischen Kaiserhof und Garten der Mandarine. Heinrich Detering und Yuan Tan machen die verschlungenen Wege sichtbar, auf denen Bilder und Verse der chinesischen Mandarine von Peking nach Weimar gelangten, und schildern, wie der alte Goethe in chinesisch-europäischen Rollenspielen noch einmal aufbricht in literarisches Neuland.
Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Detering lehrt deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen und doziert als Gastprofessor und Poetikdozent in aller Welt. Darüber hinaus publizierte er verschiedene literaturwissenschaftliche Bücher, Aufsätze sowie Gedichtbände und Essays und erhielt zahlreiche wissenschaftliche und literarische Auszeichnungen.
Prof. Dr. Yuan Tan, lehrt deutsche Literaturwissenschaft und Übersetzungswissenschaft an der Huazhong University of Science and Technology (China) und leitete mehrere Forschungsprojekte in China und Deutschland, dazu gehört auch sein Göttinger Projekt "Das Chinabild in der deutschen Literatur des 21. Jahrhunderts".
Mit einer Einführung durch Herrn Prof. Dr. Achim Aurnhammer (Institut für Neuere Deutsche Literatur Freiburg)
Veranstalter: Konfuzius-Institut Freiburg in Kooperation mit China Forum Freiburg, Institut für Sinologie Freiburg sowie Colloquium politicum der Universität Freiburg